Magnus Niedermair, der Nachfolger von Regens Wagner, kauft ein landwirtschaftliches Anwesen in Holzhausen.
Hier soll eine Einrichtung für behinderte Frauen aufgebaut werden. Es ist die zehnte Einrichtung im Gesamtwerk.
Die Taubstummenlehrerin (damalige Bezeichnung) M. Josefa Rieder wird die erste Oberin. Gleichzeitig leitet sie den landwirtschaftlichen Betrieb.
Der Schulbetrieb wird aufgenommen: Die Schwestern unterrichten taubstumme Mädchen.
Ein neues Wohngebäude mit eigener Hauskapelle wird gebaut.
Nur ein Jahr nach der Einweihung brennt es weitgehend ab und wird erneut aufgebaut.
Das Haus erhält den Namen „Magnusheim“.
Im Magnusheim leben über 200 Frauen, Jugendliche und Schulkinder.
Die Kinder erhalten Unterricht, die Jugendlichen und Erwachsenen werden zur Arbeit angelernt.
Es ist schwer, den Heimbetrieb aufrechtzuerhalten. Denn in Deutschland herrscht Inflation (Geldentwertung).
Durch die neuen Gesetze des Nationalsozialismus (NS) wird es immer schwieriger, für Menschen mit Behinderung da zu sein.
In der Schule wird weiterhin unterrichtet. Ab 1942 ist die Schule keine selbstständige katholische Klosterschule mehr. Sie wird als Zweigstelle der öffentlichen Volksschule Holzhausen weitergeführt.
Gegen Ende der NS-Zeit wird das Magnusheim Reservelazarett, nach Kriegsende KZ-Hospital und Kibbuz.
(Siehe auch: Magnusheim in der NS-Zeit)
Am 19. September 1945 wird die Schule als selbstständige Schule für lernbehinderte Mädchen neu eröffnet. Das Unterrichten wird noch von vielen Schwierigkeiten erschwert.
Schul- und Arbeitsbetrieb werden wieder in vollem Umfang aufgenommen.
Im Wohnbereich werden die großen Schlafsäle abgeschafft und durch kleinere Wohneinheiten ersetzt.
In der Schule gibt es jeweils eigene Angebote für Kinder mit Lernbehinderung und geistiger Behinderung.
Erste Angebote im Bereich Ausbildung entstehen.
Die Schwestern erhalten immer mehr Unterstützung durch weltliches Personal.
Eine wichtige Neuerung ereignet sich in der Schule: Sie ist jetzt auch für externe Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Landsberg geöffnet. Bisher wurden hier nur Bewohnerinnen und Bewohner des Magnusheims unterrichtet und gefördert.
Die Schülerzahl steigt stetig.
Die Magnus-Werkstätten Holzhausen werden gegründet. Die zugehörige Gärtnerei stellt auf organisch-biologischen Anbau um.
Sieben Jahre später kommt eine Förderstätte hinzu.
Die ersten Heimbewohner beziehen Wohnungen in Buchloe und Landsberg.
Dies ist der erste Schritt in eine neue Richtung: Menschen mit Behinderung leben und arbeiten nicht länger an nur einem zentralen Ort (Dezentralisierung).
Die Regens-Wagner-Schule Holzhausen mit inzwischen über 200 Schülerinnen und Schülern wird Landkreis-Schule für den G-Bereich (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung).
Das Magnusheim erhält den Namen „Regens Wagner Holzhausen – Magnusheim“.
Vier Wohngruppen beziehen den neu gebauten Wohnpflegebereich in Holzhausen.
Die Landwirtschaft stellt um auf ökologischen Landbau.
Die Erzeugnisse werden in der Umgebung als Bio-Produkte vermarktet (Anerkennung als Bioland-Betrieb seit 2004).
In Buchloe wird eine Betriebsstätte der Magnus-Werkstätten eröffnet und eingeweiht.
60 Beschäftigte können hier arbeiten. Die Arbeitsbereiche sind: Metall, Montage, Verpackung und Hauswirtschaft.
Ein großer Bauabschnitt geht zu Ende: Schulen, Küche, Heilpädagogisches Heim für Kinder und Jugendliche und Heilpädagogische Tagesstätte sind saniert und erweitert worden.
Vier Kinderwohngruppen sind im Rahmen der Sanierung nach Buchloe verlagert worden.
In Landsberg entstehen zwei Wohngruppen für Erwachsene. Eine davon ist die erste Wohngruppe für Menschen mit Autismus.
Die Magnus-Werkstätten eröffnen einen CAP-Markt in Landsberg.
Damit werden die ersten Arbeitsplätze nach Landsberg verlagert.
Es sind gleichzeitig die ersten Arbeitsplätze der Magnus-Werkstätten inmitten der Gesellschaft. Die Bedingungen sind ähnlich wie auf dem normalen Arbeitsmarkt.
In Buchloe und Landsberg entstehen drei neue Wohngruppen für erwachsene Menschen mit Behinderung.
Die Zahl der Außenwohngruppen hat sich damit auf 16 erhöht. 11 befinden sich in Buchloe und 5 in Landsberg.
Eine Hackschnitzelheizung wird gebaut und in Betrieb genommen.
Sie versorgt 80 Prozent der Gebäude mit Wärme aus erneuerbarer Energie.
Auf Anregung der Agentur für Arbeit zieht der Ausbildungsbereich nach Landsberg am Lech. (In Holzhausen verbleibt der Zweig Gartenbau.)
Die Auszubildenden können so den Weg vom Wohnort zur Ausbildungsstätte mit öffentlichen Verkehrsmitteln selbstständig zurücklegen.
Damit die Milchviehhaltung Zukunft hat, wird ein neuer Milchvieh-Laufstall gebaut.
Er bietet Platz für 150 Milchkühe und ist mit einem Melkroboter ausgestattet.
Im August 2012 wird er in Betrieb genommen.
Die Hackschnitzelheizung wird erweitert.
Im September startet als neue Wohnform das inklusive Wohnen in Landsberg: Menschen mit und ohne Behinderung leben gemeinsam in einer Landsberger Stadtvilla.
Zwei Gruppen unserer Förderstätte haben einen neuen Standort in einem Gebäudekomplex in Landsberg gefunden. Sie sind dort von Geschäften, Büros und Praxen umgeben.
Die Magnus-Werkstätten eröffnen in Penzing einen zweiten CAP-Markt.
Unser Angebot-Spektrum wird erweitert um die Offenen Hilfen für den Landkreis Landsberg (mit OBA) und die Offenen HIlfen für den Landkreis Ostallgäu.
In Landsberg enstehen in einem Neubau zwei weitere Wohnpflegegruppen.
Der Konvent wird aufgelöst. Die Personalsituation des Ordens macht diesen Schritt erforderlich.
(Näheres siehe hier auf unserer Website.)
Für die Vielfalt an Produkten, die in den Werkstätten und den Bioland-Betrieben erzeugt werden, wird eine Eigenmarke entwickelt:
Für Leib und Seele – Lebensmittel vom Magnushof
Von Mensch zu Mensch – Handwerk aus den Magnus-Werkstätten
An dem grünen Etikett mit Ähren beziehungsweise Händen kann man jetzt die Eigenprodukte von Regens Wagner Holzhausen gut erkennen.
Die Förderstätte in Landsberg wird um zwei weitere Gruppen erweitert. Auch eine Gruppe der Heilpädagogischen Tagesstätte bezieht Räume im selben Gebäudekomplex.
In der reich bebilderten Chronik (siehe unsere Seite Chronik) finden Sie weitere Einzelheiten zur Geschichte von Regens Wagner Holzhausen (bis 2004).
Der Bereich berufliche Bildung (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme und Reha-Ausbildung) wird geschlossen.
(Näheres siehe hier auf unserer Website.)
In Landsberg am Lech eröffnen wir ein neu gebautes Apartmenthaus mit Wohnplätzen für 19 Erwachsene: 5 Plätze für Wohntraining und 14 Plätze in 4er-, 2er- und Einzelapartments für gemeinschaftliches Wohnen in größtmöglicher Selbstständigkeit und mit der individuell erforderlichen Unterstützung.