(Zug)Spitze!

Ein unbeschreibliches Erlebnis hatten fünf Beschäftigte unserer Magnus-Werkstätten zusammen mit ihren Begleitpersonen: am 20. Juli haben sie zu Fuß von der österreichischen Seite her die Zugspitze erklommen.
Leidenschaft
Ohne Leidenschaft ist eine solche Aktion nicht durchführbar. Es beginnt mit der Leidenschaft eines Einzelnen – in unserem Fall ist es Norbert Hofmuth, Mitarbeiter in den Magnus-Werkstätten (zuständig unter anderem für Arbeitsschutz) und erfahrener Bergwanderer und Bergsteiger.
Mit seiner Leidenschaft hat er schon seit Jahren im Rahmen der Begleitmaßnahme „Bergwandern“ eine Reihe von Beschäftigten, aber auch Kolleginnen und Kollegen angesteckt. Irgendwann war die Idee geboren, mal die Zugspitze zu Fuß zu erklimmen – den höchsten Berg Deutschlands mit 2952 Metern Höhe.
Es braucht Leidenschaft – und Unterstützung! (s.u.) –, damit so ein Projekt gelingen kann. Und wer die Fotos betrachtet, dem könnte es durchaus passieren, dass er selber von einer Leidenschaft für die Berge gepackt wird! Darum folgt der Link zu den Bildern erst ganz unten 😊, denn zunächst sind noch einige Informationen nötig:
Unterstützung
Die Projektgruppe „Zugspitze“ bedankt sich sehr, sehr herzlich bei allen, die mitgeholfen haben, dass die Aktion stattfinden konnte:
- Gesamtleiter Matthias Albrecht und Werkstättenleiter Vincent Jousma: Sie haben grünes Licht gegeben, das war die allererste Voraussetzung.
- Der Verein „Freunde und Förderer von Regens Wagner Holzhausen e.V.“: Er war mit ganzer Überzeugung bereit, die komplette Finanzierung für das Projekt zu übernehmen.
Besonderer Dank an den 2. Vorsitzenden Herbert Thanner, der zusätzlich einen Sponsor von der Sinnhaftigkeit unseres geplanten Unternehmens überzeugt hat. - Das EDEKA Zentrallager in Landsberg: Von hier haben wir Unterstützung in Form von Sachspenden für die Ausrüstung und von Proviant erhalten.
Vorbereitung
Man macht eine solche Bergtour nicht ohne gründliche Vorbereitung, das ist klar. Im Rahmen der Begleitmaßnahmen wurden mehrere Bergwanderungen mit steigenden Anforderungen durchgeführt. So zeigte sich, wer die nötige Kondition und Disziplin für das Zugspitz-Abenteuer aufbringen konnte, wer also die Tour sicher bewältigen und auch Freude daran haben würde.
Daneben galt es Mitarbeitende zu gewinnen, damit ausreichend Begleitpersonen dabei waren, um zu motivieren und anzuleiten.
Die Gruppe bestand schließlich aus Gregor Appel, Isabelle Hill, Steffi Ehlert, Nico Heller und Markus Scherm aus den Reihen der Beschäftigten; Alex Göster, Lisa Schlichting und Florian Pölzl aus den Reihen der Mitarbeitenden; Thomas Weigl, der ehrenamtlich mitkam; und schließlich dem Leiter des Ganzen: Norbert Hofmuth.
Dieser hatte einen genauen Tourenplan ausgetüftelt, der mit dem morgendlichen Wecken begann. Wichtig war der zeitige Aufbruch, um nicht in der Tageshitze bergwandern zu müssen. Es galt immerhin rund 14 Kilometer zurückzulegen und einen Höhenunterschied von rund 1600 Metern zu bewältigen.
Auch Herbert Thanner vom Förderverein war in der Zwischenzeit nicht müßig gewesen. Außer dem Sponsor (EDEKA, s.o.) hatte er auch Katrin Nöbauer vom Bayerischen Rundfunk angefragt, ob diese inklusive Zugspitz-Tour nicht berichtenswert wäre. Und tatsächlich: Sie meldete sich und es wurde vereinbart, dass sie unsere Gruppe filmt und interviewt – erst beim Start und dann am Ziel. Wow!
Und dann konnte es am 20. Juli losgehen:
Durchführung
Um kurz nach vier Uhr morgens klingelten die Wecker, und über die Handys wurden Nachrichten verschickt: Ja, ich bin wach! Denn bereits um 5 Uhr begann die Fahrt nach Österreich bis zum Parkplatz der Ehrwalder Almbahn.
Die Bahn ließ man freilich links liegen: Die Zugspitze zu Fuß erklimmen bis hoch zur Gletscherbahn, das war das Ziel. Es war 6.45 Uhr, als die Gruppe ihre Bergtour begann, auf den ersten Kilometern noch begleitet von Kathrin Nöbauer. Die Strecke führte zur Ehrwalder Alm, von dort zur Hochfeldneralm, weiter zum „Gatterl“ an der Grenze nach Deutschland, dann über die Knorrhütte bis zur Gletscherbahn. Die war um 14.45 Uhr erreicht, und wenig später entstanden nach einer Gondelfahrt Gipfelfotos, auf denen überglückliche Gesichter zu sehen sind.
Katrin Nöbauer vom Bayerischen Rundfunk kam der Gruppe auf den letzten Metern entgegen und war gespannt, was es zu berichten gab:
- Alles gut gegangen, alle sind sicher angekommen.
- Die Bergwanderinnen und Bergwanderer haben ungeheuer viel erlebt und sind voller Eindrücke.
- Man ist über sich selbst erstaunt, welch enorme Strecken man auf den eigenen Füßen zurücklegen kann.
- Wenn man dort oben steht und sich umschaut, das ist ein ganz tiefes Einatmen und Staunen – ein großartiges Gefühl, das sich gar nicht in Worte fassen lässt.
- Die inklusive Gruppe aus Menschen mit und ohne (geistiger) Behinderung hat gut zusammengehalten und die Herausforderung bravourös gemeistert.
All das und noch viel mehr bekam auch Herbert Thanner zu hören, der es sich nicht nehmen ließ, die Bergwandergruppe nach der Rückkehr im Holzhauser Biergarten in Empfang zu nehmen. Dort ließ man den abenteuerlichen, unvergesslichen Tag noch in froher Runde gemeinsam ausklingen.
Mehr
- Viele farbige (Vorsicht: eventuell ansteckende!) Eindrücke gibt es hier in unserer Bildergalerie:
https://regens-wagner-holzhausen.de/ueber-regens-wagner/archiv-publikationen-links/bildergalerien/archiv/#slb_gal_aai21fdbvi17dbscui1mdv08jm9 - Im Fernsehen zeigte die Abendschau „Der Süden“ am 10. August einen knapp 3-minütigen Beitrag unter dem Titel „1500 Höhenmeter mit Handicap“.
- In der Mediathek unter folgendem Link erreichbar:
https://www.br.de/mediathek/video/ziel-zugspitze-1500-hoehenmeter-mit-handicap-av:62f3753bdd667600083c6385 - Der Bericht von Katrin Nöbauer auf der Website des Bayerischen Rundfunks (einschließlich Hörfunk-Beitag) ist hier zu finden:
- https://www.br.de/nachrichten/bayern/berg-abenteuer-mit-handicap-auf-die-zugspitze,TCJVm5Y