Am 5. Mai fand unser Tag der offenen Tür statt, der uns zahlreiche Gäste ins Haus brachte. Besonders freuen wir uns, dass sich der Bundestagsabgeordnete Michael Kießling die Zeit nahm, unsere Dienste für Menschen mit Behinderung kennenzulernen.
Es war der erste Besuch des Bundestagsabgeordneten in unserem Haus. Er nutzte den Informationsfilm, um einen ersten Gesamt-Überblick zu erhalten, und ging dann zusammen mit Gesamtleiterin Simone Kögl und der stellvertretenden Gesamtleiterin Gabriele Kirschner durch unser Zentrum. Sein Interesse galt dabei allen Bereichen. Das gemeinsame Mittagessen im Innenhof der Regens-Wagner-Schulen bot Gelegenheit zu guten Gesprächen, Kießling zeigte ein offenes Ohr für das, was uns in unserer Arbeit für Menschen mit Behinderung Schwierigkeiten bereitet oder Grenzen setzt.
Von 11 bis 17 Uhr herrschte Hochbetrieb auf unserem Gelände. Viele Gäste waren gekommen, um sich zu informieren. Im Erwachsenenwohnbereich hatte die Gruppe „St. Barbara“ geöffnet. Manch ein Besucher äußerte sich erstaunt, wie geräumig sich das Haus im Inneren erweist, „das würde man von außen gar nicht erwarten“. Jede Bewohnerin, jeder Bewohner hat ein Zimmer für sich, das er nach seinem Geschmack einrichten kann. Die Mitarbeiterinnen der Wohngruppe und die Bereichsleiterin standen für Anfragen und Gespräche zur Verfügung. Vielfach nutzten Angehörige von Menschen mit Behinderung die Gelegenheit, Kontakt aufzunehmen oder Auskunft in konkreten Anliegen zu erfragen.
Nur ein paar Meter weiter konnte die Gruppe „Sternschnuppe“ im Wohnpflegebereich besichtigt werden. Dem Besucher erschloss sich hier sehr schnell, was „Barrierefreiheit“ bedeutet: breite Gänge, breite Türen, insgesamt eine offene Weite. Und während drüben in „St. Barbara“ viele Stühle um die beiden großen Esstische standen, waren hier viele Lücken zu sehen: Platz für die Rollstuhlfahrer. „Was mir gut gefällt“, sagte eine Besucherin, „das ist die liebevolle Gestaltung aller Räume. Auch die Wände in den Fluren sind wunderschön dekoriert – richtig zum Wohlfühlen.“
In der Bioland-Gärtnerei bildeten sich Schlangen an der Kasse: Hier fand der jährliche Jungpflanzenverkauf statt. Für viele Kunden ein Pflichttermin, manche von ihnen fahren kilometerweit. So ein älterer Herr aus dem südlichen Landkreis Augsburg. Er war mit seiner Tochter da: „Sie kommt jedes Jahr, um Jungpflanzen einzukaufen. Doch ich möchte mir jetzt lieber den Informationsfilm ansehen.“
Sein Weg führte ihn ins Haupthaus, wo er von Mitarbeitenden der Verwaltung freundlich empfangen und zum Film-Raum geleitet wurde. Vorbei am Stand der Offenen Hilfen von Regens Wagner Holzhausen, deren Mitarbeiterinnen den ganzen Tag über Beratungsgespräche führten. Im Haupthaus war außerdem eine Ausstellung aus der gestützten Maltherapie zu sehen, man konnte die T-ENE besuchen oder sich einen Augenblick in der Kirche ausruhen.
Die Kirche war offen, aber den Diakon und die Mitarbeiterin aus dem Seelsorgeteam traf man dort nicht an. Denn die beiden waren mit einem Bollerwagen auf dem Gelände unterwegs, von Weitem zu erkennen an den Luftballons und den blauen T-shirts. Wo es sich ergab, blieben sie stehen und boten den Gästen Gummibärchen und Orangensaft an „mit einem Gruß von Gott“. Viele Gespräche kamen so zustande. „Ich möchte mit der Frohen Botschaft zu den Menschen gehen – und nicht warten, dass sie zu mir kommen!“, so die Mission von Diakon Harald Walter.
Für die Beschäftigten der Magnus-Werkstätten war dieser Tag der offenen Tür ein Arbeitstag. Freilich kein normaler Arbeitstag, denn heute hatten sie Zuschauer. „Es sind viele Leute da“, sagte eine Beschäftigte im Montage-Raum, „sie sind alle sehr nett.“ Ein Herr war von den Wasserverteilern ganz fasziniert, die hier zusammengesteckt werden: „Für Waschmaschinen?“, vermutete er. Doch es handelte sich um Wasserverteiler für Küchengroßgeräte.
Der Konferenzraum wurde als Informationszentrale genutzt. Die Magnus-Werkstätten stellten auf farbigen Plakaten all ihre Außenstellen in Buchloe, Landsberg und Penzing vor, die Inklusionsfirma S+I präsentierte sich. Vertreten war auch der Förderverein mit einer großen Infotafel, auf der die Aktionen und Erfolge der letzten Jahre dargestellt sind.
In der Förderstätte nebenan stieß die Kartenwerkstatt auf besonderes Interesse bei den Gästen. Einige Kinder versuchten sich selbst daran, eine Glückwunschkarte zu basteln. Sie konnten dann an sich selbst feststellen, welche Fertigkeiten für diese Tätigkeiten benötigt werden. Nachzulesen war dies auf den Plakaten im Flur, welche die Kartenwerkstatt als pädagogisches Konzept vorstellen.
Auch alle übrigen Bereiche – Schule, Berufsausbildung, Heilpädagogisches Heim für Kinder und Jugendliche, Heilpädagogische Tagesstätte und der Fachdienst – waren präsent für Auskünfte, boten Besichtigungsmöglichkeiten oder einfach Spiel und Spaß. Zum Beispiel eine kleine Entspannungsrunde auf dem Wasserklangbett, auf dem sich dem zeitweilig vier Personen gleichzeitig sanft schaukeln ließen und dabei das Farbspiel genossen, der Musik lauschten und deren Vibrationen nachspürten.
„Ich bin einfach nur deshalb da, weil ich gern hierherkomme“, sagte eine Besucherin. Ihr ginge es darum, Magnusheim-Luft zu schnuppern. Ähnlich wollten viele andere Gäste einfach „einen schönen Tag“ bei uns verbringen.
Für sie war der Magnushof der Hauptanziehungspunkt. Wer Kinder dabei hatte, kam nicht umhin, der Hüpfburg einen Besuch abzustatten. Auch der Kleintierbereich zog die kleinen Besucher magisch an. Meerschweinchen, Kaninchen, Minischafe und Esel waren in ihren Freigehegen, ließen sich bewundern und manchmal auch streicheln. Für die Erwachsenen gab es die Foto-Ausstellung „Vielfalt“ im alten Mühlengebäude zu bewundern, die am Vormittag eröffnet worden war (s.u.).
Von Stunde zu Stunde wurde das Wetter sonniger und wärmer. Wie schön für unsere Gäste, die sich an den Tischen niederließen und es sich gut gehen ließen! Für Essen und Trinken, für Kaffee und Kuchen war gesorgt. Die gute Stimmung kam da von ganz allein auf, ein Übriges tat das Volksmusik-Duo „Senfkristall“.
Hier finden Sie unseren Bericht zur Vernissage der Foto-Ausstellung „Vielfalt“.
Weitere Bilder zum Tag der offenen Tür und zur Vernissage gibt es hier in unserem Internetauftritt.
Lesen Sie hier die Pressemeldung im Landsberger Tagblatt vom 08.05.2018
und hier den Pressebericht im Kreisboten vom 09.05.2018
(mit freundlicher Genehmigung).