Kraut gehobelt und Kleintierbereich eingeweiht
beim Krauthobelfest am 13. Oktober 2017

Kraut gehobelt und Kleintierbereich eingeweiht<br>beim Krauthobelfest am 13. Oktober 2017

„Ein schönes Fest!“, sagte eine Besucherin und ließ ihren Blick über den Magnushof schweifen. Ja, es war alles geboten, was wir uns wünschen konnten: Goldener Oktober, was das Wetter anbetraf, zahlreiche Besucher, super Stimmung – und genügend Kraut für die Kunden.

Sauerkraut  nach Familienrezept

Schon vor 11 Uhr kommen die ersten von ihnen und können es kaum erwarten, ihr frisch gehobeltes Kraut aus unserer Bioland-Gärtnerei zu bekommen. Manch einer holt sich nur eine große Tüte voll. „Das gibt wohl Krautsalat“, meint Gärtnereileiter Waldmann, „zum Sauerkraut-Einlagern lohnt das nicht. Ich würde sagen, das fängt bei 8 Kilo aufwärts an.“ Im Gebäude drin sind viele Hände eifrig dabei, das Kraut fürs Hobeln zu zerkleinern, zu entstrunken und die äußeren Blätter zu entfernen. „Zum ersten Mal“, wies Gärtnereileiter Waldmann darauf hin, „haben sämtliche Beschäftigten der Magnus-Werkstätten, die ihr Tätigkeitsfeld in der Gärtnerei haben, beim Krauthobelfest mitgearbeitet. Sie machen ihre Sache ganz hervorragend, alles läuft rund.“ 

Das so vorbereitete Kraut wandert in den großen Krauthobel und von dort weiter zur Waage. Ein Ehepaar lässt sich eine Wanne füllen, die Waage zeigt 19,8 Kilo an. Ein bisschen Kraut wird noch draufgelegt, bis es passt: 20 Kilo. Die Grundlage für ein Sauerkraut ganz nach dem eigenen Geschmack. Die nächsten Kunden haben zwei große Schüsseln dabei. „Das Kraut macht mein Mann ein“, lacht die Ehefrau. „In drei Wochen etwa ist es fertig.“ Das Rezept will sie nicht herausrücken, es scheint ein Familiengeheimnis zu sein. Auch Spitzkraut wird angeboten: Manchen Kunden ist das lieber, weil es weicher wird.

Trotz der Schlange vor dem Eingang geht es zügig voran. Ein Beschäftigter der Magnus-Werkstätten ist mit dem Schubkarren gern behilflich, die erworbenen Schätze zum Auto zu bringen – denn oft bleibt es nicht beim gehobelten Kraut, man deckt sich für die kommende Zeit ein mit Blaukraut, Kartoffeln, Wirsing, Karotten, Zwiebeln und anderem Lagergemüse.

Freude über den nun vollständigen Kleintierbereich

Eine zweite Attraktion ist freilich der neue Kleintierbereich. Vor drei Wochen konnte er mit dem Einzug von zwei Eseln vervollständigt werden. Und an diesem herrlichen Oktobertag  darf er zum ersten Mal bestaunt werden: vier Meerschweinchen, vier Kaninchen der Rasse „Deutsche Riesenschecken“, vier Ouessant-Minischafe und eben die beiden Esel. Die Sponsoren des Projektes sind eingeladen, sich am Ergebnis ihres Engagements zu erfreuen. Gesamtleiter Ulrich Hauser und Landwirtschaftsleiter Josef Beyrle stellen ihnen und Bürgermeister Günter Först bei einem Glas Sekt den Werdegang des Kleintierzoos in aller Kürze vor.

Stall und Gehege wurden in Eigenleistung hergerichtet, auch die Maler-Azubis aus unserem Bereich Berufsausbildungsbereich haben einen guten Beitrag geleistet. Material und Tiere wurden über Spenden finanziert; hier gilt besonderer Dank dem Förderverein. Der Kleintierbereich, so Hauser, soll therapeutischen Zwecken dienen, aber auch für die Besucher des Hofladens zugänglich sein. Daraus werde sich ein weiterer Begegnungsort zwischen Menschen mit und ohne Behinderung ergeben. „Auf die Esel!“, heißt es dann, und: „Auf dass die Tiere gesund bleiben!“

Als die Frage nach den Namen der Tiere auftaucht, verrät Beyrle nur die Namen der beiden Neuzugänge: Der Eselwallach heißt Oskar, seine Frau, die Eselstute, trägt den Namen Pünktchen. Alles andere, so Beyrle, sei noch „top secret“! Den ganzen Nachmittag über erhalten die Tiere Besuch, nicht nur von den kleinen Gästen. Die Hasen lassen sich gern streicheln, ihr Fell ist traumhaft weich. Die Minischafe sind etwas schüchterner, aber auch sie kommen immer wieder heran und lassen sich an der Nase stupsen. Währenddessen verdösen die Meerschweinchen den schönen Tag eng aneinandergekuschelt unter einem Sonnenschirm und die beiden Esel spazieren unbeeindruckt in ihrem Gehege herum. Als wüssten sie, dass dies erst der Anfang ist und bestimmt in Zukunft noch viele kleine und große Leute bei ihnen vorbeischauen, mit ihnen reden und sie bestaunen werden.

Super Stimmung rundum

Beste Stimmung ist an einem Nachmittag wie diesem garantiert:  Die Gäste genießen den Sonnenschein und die spätsommerlichen Temperaturen. Manch einer schwelgt schon in  Vorfreude auf das leckere Sauerkraut. Überall kommt es zu netten Begegnungen: „Ach, hier kann man’s gut aushalten“, sagt eine Dame, „ich habe schon so viele Bekannte getroffen!“

Man lässt sich das kulinarische Angebot munden, und oft fällt die Entscheidung schwer: lieber eine Bratwurst vom Grill oder doch ein Stück Kuchen? Alles hier auf dem Magnushof ist in Bio-Qualität, was will man mehr! Auch das Bayerische Fernsehen interessiert sich für unsere Krauthobelaktion. Ein Team ist da, um einen Beitrag für die Serie „ZwischenSpessart und Karwendel“ zu drehen.

Das Tüpfelchen auf dem i für die froh-gemütliche Stimmung ist schließlich die frische Blasmusik, die dezent und sehr virtuos über den ganzen Platz weht: Das Trio „ScheinEilig“ unterhält die Gäste mit schwäbischer VolkXmusik. Die drei Musiker ziehen über den Hof, dem Publikum sehr zugewandt. Zur Präsentation des Kleintierzoos hört man sie direkt vor den Gehegen mit einem spritzigen Medley, begonnen und beendet mit Beethovens „Ode an die Freude“.

Ja, für Regens Wagner Holzhausen war dieses Krauthobelfest ein Tag der Freude. Wir danken unseren Kunden für die Wertschätzung unserer Arbeit und alles Interesse an den Produkten, die unter unseren Händen entstehen. Ein Dankeschön auch für die vielen netten Begegnungen und Plaudereien. Wir freuen uns aufs nächste Mal!