Letzter Ausbildungsjahrgang abgeschlossen

Abschlussfeier bei Regens Wagner Holzhausen für sechs Fachpraktiker/innen Landwirtschaft

Sie haben den erfolgreichen Berufsabschluss zur Fachpraktikerin oder zum Fachpraktiker Landwirtschaft in der Tasche: Florian Dusch, Karina Girke, Janek Bienkowsky, Florian Kreuzer, Simon Lutz, Cindy Wolf (von links)

Sie haben den erfolgreichen Berufsabschluss zur Fachpraktikerin oder zum Fachpraktiker Landwirtschaft in der Tasche: Florian Dusch, Karina Girke, Janek Bienkowsky, Florian Kreuzer, Simon Lutz, Cindy Wolf (von links)

Am 27. Juni 2024 haben wir bei Regens Wagner Holzhausen mit einem Festakt den erfolgreichen Berufsabschluss unseres letzten Ausbildungsjahrgangs gefeiert: Zwei Fachpraktikerinnen und vier Fachpraktiker Landwirtschaft konnten ins Berufsleben entlassen werden. Alle sechs haben die Regens-Wagner-Berufsschule in Holzhausen besucht und konnten mit glänzenden Zeugnissen die Schullaufbahn beenden. Zwei absolvierten die praktische Ausbildung extern in landwirtschaftlichen Betrieben in Kaufering beziehungsweise Dillishausen, die anderen vier erlernten den Reha-Beruf in der Bioland-Landwirtschaft von Regens Wagner Holzhausen.

Zur feierlichen Verabschiedung der Absolventinnen und Absolventen fanden sich neben deren Eltern und Geschwistern auch die Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter der zurückliegenden Jahre ein. Sie alle waren voll des Lobes und beschrieben die Leistungen der ehemaligen Auszubildenden in höchst anerkennenden Worten: Ausbilder, Sozialdienst-Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter der Agentur für Arbeit, Lehrkräfte der Regens-Wagner-Berufsschule, die Bereichsleiterin der Berufsausbildung Barbara Straub, der landwirtschaftliche Betriebsleiter Josef Beyrle und die stellvertretende Schulleiterin Birgitta Klein. Schulleiter Martin Lederle führte als Conferencier durch das Programm. 

Drei der frischgebackenen Fachpraktiker/innen Landwirtschaft, die bei Regens Wagner Holzhausen gelernt haben, können sich bereits über einen festen Arbeitsvertrag freuen.

Die Abschlussfeier setzte zugleich den Schlusspunkt unter die über 50-jährige Geschichte des Bereichs Berufsausbildung bei Regens Wagner Holzhausen, dessen Schließung aus gegebenen Gründen vor zwei Jahren in die Wege geleitet wurde.

Wer sich näher interessiert, findet …

… hier auf unserer Website einen Rückblick auf die Geschichte unserer Berufsausbildung

… im Folgenden einen detaillierten Bericht über die Abschlussfeier und 

… unten weitere Fotos.

„Ihr ward top!“ – Abschlussfeier der Reha-Berufsausbildung bei Regens Wagner Holzhausen   

Wer am Vormittag des 27. Juni 2024 kurz vor 10 Uhr ins ehemalige Refektorium von Regens Wagner Holzhausen kam, wunderte sich: Der Raum ist kaum wiederzuerkennen! Alle Tische sind herausgeräumt, im vorderen Teil des Raumes sind Stühle aufgereiht, im hinteren Teil finden sich Stehtische, festlich mit weißen Tafeldecken, Feldblumen-Sträußchen und Kerzen dekoriert. Auf der Durchreiche zur Küche ist ein Buffet mit Fingerfood aufgebaut; Muffins und Zimtschnecken gehören ebenso dazu wie Schnittchen und ein Creme-Dessert.

Als der Aufruf kommt, doch bitte Platz zu nehmen, wird es ruhig im Raum, eine feierliche Stille breitet sich aus. Als Conferencier führt Schulleiter Martin Lederle durch das Programm, der vertritt die Bereiche Berufsschule und Berufsausbildung, die gemeinsam die Feier vorbereitet haben.

Martin Lederle: Markante Erlebnisse

Man sei heute hier zusammengekommen, ergreift er das Wort, um „in wunderbarem Rahmen“ diesen besonderen Tag zu feiern. Dieser zähle zu den markanten Erlebnissen, die einen Menschen auf seinem Lebensweg begleiten und ihm dauerhaft in Erinnerung bleiben. Denn wir feiern, dass etwas geschafft ist: nämlich ein Berufsabschluss. Mit den Prüfungen noch frisch im Gedächtnis, sei auch heute noch eine gewisse Aufregung spürbar, schmunzelt er. Da sei es doch beruhigend, dass Eltern und Geschwister, Ausbilder und Lehrkräfte anwesend sind – und diese Wegbegleiter waren auch während der gesamten Zeit der Ausbildung an der Seite der jetzigen Absolventinnen und Absolventen.

Birgitta Klein: Begrüßung Teil 1     

So charmant und zwanglos der Auftakt war, so charmant und zwanglos geht es weiter: Die stellvertretende Schulleiterin Birgitta Klein begrüßt namentlich alle Absolventinnen und Absolventen sowie deren Eltern und Geschwister, die sich heute frei genommen haben, um ihre Aufmerksamkeit für diesen besonderen Tag zu bekunden. Ein Willkommen gilt auch den Ausbildern, die den Jugendlichen alles praktische Wissen beigebracht, sie ermutigt und begleitet haben:

Wolfgang Eschenlauer aus Dillishausen,
Robert Widmann vom Bio-Milchviehbetrieb Widmann aus Kaufering,
Matthias Zech von Regens Wagner Holzhausen und nicht zuletzt
der Bereichsleiter Landwirtschaft von Regens Wagner Holzhausen Josef Beyrle, der die Ausbildung in all den Jahren mitgetragen und mit Herzblut gefördert habe.
Ein weiteres Willkommen ergeht an die Bereichsleiterin und die Mitarbeiterinnen im Wohnen für Auszubildende, die stets unterstützend mitgewirkt haben. 

Barbara Straub: Begrüßung Teil 2   

Dann ist die Reihe an Barbara Straub, die den Bereich Berufsausbildung seit 2009 geleitet hat. Sie begrüßt die Vertreter der Agentur für Arbeit Weilheim, Armin Martin (Reha-Berater) und Jens Teufel (Arbeitsvermittler für Menschen mit Behinderung), mit denen die Berufsausbildung jahrelang eine sehr enge Zusammenarbeit pflegte, sowie Heidi Neubauer als Vertreterin des (ehemaligen) Sozialdienstes und Gabriele Engel vom Sozialdienst des Kolping-Bildungswerkes.   

Dietmar Ledel: Der Lohn der Ausdauer   

Dietmar Ledel hat die Absolventinnen und Absolventen in den beiden ersten Jahren ihrer Ausbildung als Lehrkraft an der Regens-Wagner-Berufsschule begleitet. Er stellt ein Zitat von Wilhelm Busch an den Anfang seiner Ansprache: „Ausdauer wird früher oder später belohnt, meistens aber später.“ 

Der Lohn der Ausdauer zeige sich heute darin, dass alle „die schulische, die praktische und die persönliche Entwicklung bravourös gemeistert“ haben. Dies erfülle auch die Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter mit Stolz. Offizielle Grüße überbringe er vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck und von der Regierung von Oberbayern, in Verbindung mit der guten Nachricht, dass alle ihren Abschluss ausgezeichnet bestanden haben! 

Mit einem wehmütigen Lächeln − denn dies sei ja die letzte „Amtshandlung“ der Regens-Wagner-Berufsschule −, wünscht er der Abschlussklasse ein glückliches und zufriedenes Leben und gibt abschließend noch folgenden Tipp mit auf den Weg: „Lernt immer weiter, denn man muss immer auf dem Laufenden bleiben!“  

Barbara Magg: Zur Höchstform aufgelaufen  

Den letzten Part im ersten Teil der Feierstunde übernimmt Berufsschullehrerin Barbara Magg; sie hat die jetzigen Absolventinnen und Absolventen im letzten Berufsschuljahr unterrichtet. Ihre Worte kommen von Herzen und richten sich direkt an die jungen Menschen, die sie einzeln mit Namen anspricht und willkommen heißt.  

Es gebe nun Zeugnisse – die letzten Schulzeugnisse … und die sind super ausgefallen! So beginnt, was sich als eine einzige Lobrede entpuppt und den Anwesenden größte Hochachtung abnötigt. Die ganze Gruppe, so Barbara Magg weiter, sei in den letzten Wochen geradezu zur Höchstform aufgelaufen! „Jede und jeder Einzelne war ganz, ganz toll!“, betont sie. Dafür ein ausdrückliches Lob: „Ihr ward top!“ Sie sei beeindruckt von der Offenheit, mit der die Jugendlichen ihre Entscheidung für die Ausbildung getroffen haben – auch wenn nicht alle von ihnen einen landwirtschaftlichen Hintergrund haben. Sie sei auch beeindruckt von deren Durchhaltevermögen, Fleiß und hohem fachlichen Interesse. Beeindruckt sei sie schließlich, wie gut es den Auszubildenden gelungen sei, theoretische Informationen und die Praxis miteinander in Verbindung zu bringen. So hätten sie oft im Unterricht durch Beispiele aus der Praxis die Theorie ergänzt oder Fragen gestellt, wie sich ein theoretischer Inhalt in der Praxis auswirkt. Dieses gemeinsame Streben sei sehr beglückend gewesen. 

„Rückgrat des Lebens“   

Der bekannte Philosoph Friedrich Nietzsche hat die Behauptung aufgestellt: „Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens.“ Wir wissen, so Barbara Magg, dass wir die Wirbelsäule brauchen für die aufrechte Haltung, als Stütze des Körpers und für unsere Beweglichkeit. Ähnlich verhalte es sich mit dem Beruf: Er verleiht uns mehr Flexibilität, bildet die Grundlage eines guten Lebens und ist Anlass, uns aufrecht und stolz zu präsentieren: Ich habe eine Berufsausbildung!    

Beruf als Berufung   

Dabei – und nun kommt sie auf den Beruf Fachpraktiker Landwirtschaft zu sprechen, den alle sechs Absolventinnen und Absolventen erlernt haben – sei der landwirtschaftliche Beruf mehr als ein Beruf, er sei vielmehr eine Berufung! Er sei mehr als nur ein Arbeiten in der Natur, denn er verlangt ein Erkennen der und Mitgehen mit den Zusammenhängen zwischen Boden, Pflanzen und Tieren. 

Abschließend zitiert Barbara Magg mit einem Augenzwinkern einige „Gründe, warum es schön ist, Landwirt zu sein“, die sie im Internet gefunden hat. Darunter etwa „… weil Dreck gesund ist“, „… weil es den Kühen in der Früh egal ist, ob man mit ihnen reden will oder nicht“ oder „… weil man beim Zuspätkommen immer die Ausrede hat: Eine Kuh hat gekalbt!“ Das laute Lachen aus der vordersten Reihe bezeugt, dass die Fachpraktikerinnen und Fachpraktiker Landwirtschaft genau wissen, wovon die Rede ist! 

Summa summarum: Ein toller Beruf! Nun bleibt Barbara Mag noch, den Jugendlichen mit vielen guten Wünsche für die Zukunft ihre Schulzeugnisse auszuhändigen. 

Christopher Wegener und Diemar Ledel: Musikalisches Intermezzo  

Feier zu Ende? Noch nicht ganz.

Zur Auflockerung bekommen die Anwesenden ein Musikstück zu hören von dem „fröhlichen Landmann“, der von der Arbeit zurückkehrt. Dietmar Ledel am E-Piano und Christopher Wegener am Cello interpretieren das bekannte Stück von Robert Schumann. Deutlich erklingt darin die Freude, die ein Landwirt nach einem gelungenen Arbeitstag verspürt, wenn das Korn gut wächst und das Vieh wohlauf ist.  

Barbara Straub und Josef Beyrle: Geschenke und Glückwünsche  

Weiter geht es mit Glückwünschen und Geschenken: Barbara Straub kommt noch einmal zu Wort. Auch sie verleiht ihrer Freude Ausdruck über die gelungene Ausbildung und die klasse gemeisterten Abschlussprüfungen. „Wir haben ja alle mitgefiebert!“, lacht sie. Von den Absolventinnen und Absolventen von Regens Wagner Holzhausen haben drei bereits einen festen Arbeitsvertrag – herzlichen Glückwunsch! – und der vierte hat sich entschieden, in den Bereich der Zweirad-Mechanik zu wechseln. Alle vier dürfen aus den Händen von Barbara Straub und von Josef Beyrle persönliche Gratulation und eine Geschenktüte entgegennehmen.   

Martin Lederle: Wertvolle Pionierarbeit   

Als letzter Punkt des offiziellen Teils steht eine Rückschau auf dem Programm. Wie allgemein bekannt, ist mit dem diesjährigen Ausbildungsjahrgang der Schlusspunkt unter das Kapitel „Berufliche Bildung bei Regens Wagner Holzhausen“ gesetzt. Die meisten Schritte zur Auflösung des Bereichs wurden bereits in den letzten eineinhalb Jahren durchgeführt, mit dem Berufsabschluss der zwei Fachpraktikerinnen und vier Fachpraktiker Landwirtschaft wird dieser Prozess nun zu Ende gebracht.  

In dem Zusammenhang ruft Martin Lederle in Erinnerung, dass es den Beruf Fachpraktiker Landwirtschaft bis vor neun Jahren in Bayern überhaupt nicht gab. Erst 2015 wurde er in Bayern etabliert, auf Betreiben von Regens Wagner Holzhausen. In der Regens-Wagner-Schule konnte damals auf keinen Lehrplan zurückgegriffen werden, dieser musste ganz neu erarbeitet werden. Barbara Magg und Dietmar Ledel hätten hier hohen Einsatz gebracht, wofür beiden ein extra Dankeschön gebühre. Der Lehrplan sei auch anderen Einrichtungen zur Verfügung gestellt worden, wo er weiterhin in Verwendung ist.  

Ausklang mit „Irischem Segen“   

Nach dem gemeinsam gesungen „Irischen Segen“ – an dieser Tradition wollte man auch bei der letzten Abschlussfeier festhalten – waren alle eingeladen, sich bei Getränken und einem kleinen Imbiss noch auszutauschen. Für Ausbilder, Lehrkräfte und alle, die den Jugendlichen in den zurückliegenden drei Jahren Wegbegleiter waren, gab es von den Absolventinnen und Absolventen zu guter Letzt noch ein Rosenstöckchen. Und alle Anwesenden durften ein Gläschen selbst gemachter Marmelade mit nach Hause nehmen, hergestellt im Bereich Hauswirtschaft der Berufsschule, der auch das Buffet gezaubert hatte. 

  • Vorfreude auf die Abschlussfeier verbindet sich mit der Freude über den gelungenen Abschluss!

  • Barbara Magg händigt die Abschlusszeugnisse der Berufsschule aus, hier an Florian Kreuzer.

  • Christopher Wegener (links) und Dietmar Ledel warten auf ihren Einsatz mit Cello und E-Piano, der für die Abschlussfeier ein musikalisches Highlight setzt.

  • Die Bereichsleiterin Berufsausbildung Barbara Straub beglückwünscht die Absolventinnen und Absolventen. Zur Übergabe der Geschenke holt sie dann auch den landwirtschaftlichen Betriebsleiter Josef Beyrle nach vorne.

  • Schulleiter Marin Lederle (2. v. re.) hebt die Leistungen der Berufsschul-Lehrkräfte Barbara Magg und Dietmar hervor, die wesentlich an der Entwicklung des Lehrplans für den Reha-Beruf Fachpraktiker Landwirtschaft beteiligt waren. Rechts im Bild: stellvertretende Schulleiterin Birgitta Klein.

  • Zum Abschluss des offiziellen Teils erklingt aus guter Tradition der „Irische Segen“. Alle sind zum Mitsingen aufgefordert: „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand!“