Ein Gewächshaus voll Freude

Am 15. Mai starteten wir mit Volkstanz in die Saison 2024 unserer inklusiven Veranstaltungsreihe „Kultur im Gewächshaus“, deren Trägerschaft die „Freunde und Förderer von Regens Wagner Holzhausen“ seit diesem Jahr übernommen haben.

Inklusives Team

Das Team, das für die Organisation und Durchführung zuständig ist, setzt sich aus Mitarbeitenden sowie Klientinnen und Klienten zusammen. Alle Team-Mitglieder kennen ihre Aufgaben ganz genau, ob sie draußen Getränke und Snacks aus dem Hofladen zum Verkauf anbieten oder im Folientunnel Tickets verkaufen und dafür sorgen, dass alles geregelt abläuft. Das war auch an diesem Abend wieder festzustellen, als eine Anfrage einer vierköpfigen Gruppe, „beinand‘ an einem Tisch“ zu sitzen, souverän beantwortet wurde.

„… das Leben genießen“ 

Zu den Anwesenden zählten überwiegend Klientinnen und Klienten aus den Wohngemeinschaften in Holzhausen. Aber auch eine Wohngruppe der Lebenshilfe aus Kempten war auf Einladung angereist und etliche Gäste aus der Umgebung: Angehörige, Freunde oder einfach Volkstanz-Fans.

Eine knappe halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn spielten die Landsberger Tanzlmusikanten das erste Lied. Von Tuba, Tenorhorn, Akkordeon, Flügelhorn und zwei Klarinetten zogen fröhliche Klänge durch den Folientunnel und wurden sofort mit Klatschen und einigen Jauchzern aufgenommen. „Lasset uns das Leben genießen“ hieß dieses Eingangsstück – und das kann man gut als Motto über den gesamten Abend schreiben.

Es wird getanzt  

Pünktlich um 19.30 Uhr rief Tanzmeister Marc Kiffe zum „Auftanz“. Anschließend kehrten die Tänzerinnen und Tänzer etwas atemlos an ihre Plätze zurück. Dass es schön war, stand außer Frage, auch wenn man zugeben musste: „Es war anstrengend, man kommt ganz schön ins Schwitzen!“ Vor allem aber machte es stolz, wenn man von sich sagen konnte: „Hat gut geklappt!“ Denn manch einer hatte anfänglich gezweifelt, ob es zu schaffen ist, die Schrittfolgen alle umzusetzen.

Doch der Volkstanz ist gemäß Tanzmeister Marc Kiffe „ein Tanz, bei dem alle mitmachen und Freude haben können.“ Als Tanzmeister passe er die Ansprüche an die Gruppe an und gestalte die Figuren und die Schrittfolgen so, dass es für alle passt.“ Er ist überzeugt: „Volkstanz ist das alte Wort für Inklusion!“

Weitere Tänze folgten. Etwa der „schöne Hahn“ mit viel „Kikeriki!“, schnellen Drehungen und jeder Menge Gelächter. Oder die Stern-Polka. Die Figuren wurden von Mal zu Mal ein wenig anspruchsvoller, und dass die Musizierenden in jeder Runde mit der Zeit das Tempo anzogen, steigerte Spaß und Begeisterung. Das ganze Gewächshaus schwang – man meinte die Freude greifen zu können!

Begegnung zwischen Menschen

Das Konzept von Bianca Günzer, die die Veranstaltungsreihe „Kultur im Gewächshaus“ ins Leben gerufen hat, geht auf: Hier findet Begegnung auf Augenhöhe statt. Einfach zwischen … Menschen. Alle haben miteinander Spaß, da ist keiner überfordert und keiner langweilt sich.

So geht Inklusion!